Marina Mücheln am Geiseltalsee

Aktiv auf dem Wasser in Sachsen-Anhalt

Natur erleben zwischen Strom und Stille – entlang dem Blauen Band Sachsen-Anhalts

Still und kraftvoll zugleich: Das Wasser in Sachsen-Anhalt prägt Landschaften und Erlebnisse. Wer unterwegs ist zwischen Elbe, Saale und Unstrut, zwischen Goitzsche und Arendsee, spürt, wie eng Natur und Bewegung hier verbunden sind. 

Gute Beispiele dafür sind die Elbe – mit Anlegestellen, Rastplätzen und Verleihmöglichkeiten – und die gut befahrbaren Wasserwege in Saale-Unstrut, die durch stille Flusslandschaften führen. Für Wassersportler ein absolutes Muss.

Blaues Band Sachsen-Anhalt

Das Blaue Band verbindet Elbe, Havel, Saale, Unstrut und viele Seen zu einem stillen Wegenetz auf dem Wasser – durch Auen, Weinlandschaften und historische Orte. Entstanden aus der Idee, die naturbelassenen Flusslandschaften Sachsen-Anhalts erlebbar zu machen, lädt es ein zum Entdecken, Treibenlassen und Innehalten. Auch zu Land wird das Netzwerk sichtbar: Flussbegleitende Wege sind für Radtouren, Wanderungen und Ausritte geeignet – gut markiert durch ein land- und wasserseitiges Beschilderungssystem.

Flüsse und Seen in Sachsen-Anhalt

Elbe, Saale und Unstrut sind die großen Wasseradern Sachsen-Anhalts. Sie prägen das Landschaftsbild ebenso wie das Lebensgefühl vieler Orte. Die Elbe – breit, ruhig, mit Platz für Natur – zieht sich durch Auen, Städte und stille Abschnitte. Die Saale schlängelt sich durch Weinberge, Altstädte und Burgenlandschaften, besonders eindrucksvoll zwischen Naumburg und Halle. Und die Unstrut? Eher sanft, mit weitem Blick, ideal für genussvolles Paddeln und Picknick am Ufer.

Auch kleinere Flüsse tragen zu dieser Vielfalt bei: Die Bode schneidet sich tief ins Gestein des Harzes, wird dann gemächlich und friedlich. Die Milde, Biese und Aland fließen durch die Altmark – schmal, langsam, oft begleitet von Vogelrufen. Die Havel, im Norden des Landes, fließt gemächlich durch Auen und vorbei an Havelberg – ein ruhiger Wasserweg mit besonderer Atmosphäre. Helme und Fuhne sind Gewässer, die für Familienausflüge wie gemacht scheinen: nicht spektakulär, aber zugänglich, freundlich, einladend.

Bootsfahrt auf der Elbe in Magdeburg mit Dom im Hintergrund
Pegelturm am Goitzschesee

Die Seen in Sachsen-Anhalt erzählen vom Wandel: Viele von ihnen sind aus früherem Braunkohletagebau hervorgegangen und heute Erholungsorte mit Charakter. Der Geiseltalsee, südlich von Merseburg gelegen, ist einer der größten künstlichen Seen in Deutschland. Er bietet Yachthafen, Rundwege, Badestellen, Weinberge und sogar eine Fahrgastschifffahrt – eine gelungene Verbindung aus Naturerlebnis und Infrastruktur.
Die Goitzsche bei Bitterfeld gilt als Aktivrevier: Wakeboard-Anlage, Segelboote, SUP-Verleih und Radwege rund um das Wasser locken vor allem Bewegungsfreudige. Der Arendsee in der Altmark dagegen ist ein Ort der Tiefe und Klarheit – ideal zum Tauchen, für einen Bootsausflug oder einen Tag am stillen Ufer.
Auch Muldestausee und Bergwitzsee haben ihre Reize: Ersterer liegt zwischen Bitterfeld und Dessau, ist gut erschlossen und bietet Picknickplätze und Bademöglichkeiten. Der Bergwitzsee am Rand der Dübener Heide ist familiär geprägt, mit Campingplätzen, Spielbereichen und viel Raum für unkomplizierte Pausen am Wasser.

Wasserwandern & Kanufahren

Wasserwandern in Sachsen-Anhalt heißt: unterwegs sein mit Ruhe. Die Saale schlängelt sich durch Burgenlandschaften – mit Blick auf Schlösser, Stadtmauern und die Natur ringsum. Die Unstrut führt mitten durch die Weinregion Saale-Unstrut – vorbei an Rebhängen, historischen Orten und stillen Uferplätzen, die zum Rasten einladen. Bode ist im Harz wild und unzugänglich – doch ab Wegeleben oder Krottorf wird sie ruhiger und befahrbar, ideal für entspannte Touren durch offene Landschaften. Milde, Biese und Aland ziehen sich durch die Altmark – leise und fast vergessen. Entlang vieler Routen gibt es Ein- und Ausstiegsstellen, Rastplätze – und an Wehren gut gekennzeichnete Stellen zum Umtragen. Mal geht es sportlich voran, mal ist das Wasser einfach nur Kulisse.

Kanufahrt auf der Unstrut
 Sternbrücke in Magdeburg

Fahrgastschifffahrt & Ausflugstouren

Manchmal ist das Wasser selbst die Bühne – mit einem Perspektivwechsel, der entschleunigt. Auf der Saale fahren Ausflugsschiffe zwischen Weißenfels, Bad Kösen und Naumburg vorbei an Weinbergen, Promenaden und Gradierwerken. Die Elbe, größer und weiter, lädt zu längeren Fahrten ein: Ab Magdeburg, Dessau und Tangermünde geht es durch Auenlandschaften, vorbei an alten Elbarmen, Städten und technischen Bauwerken. Der Arendsee zeigt sich vom Deck der "Queen Arendsee" besonders ruhig: Der Rundkurs auf einem der tiefsten Seen Norddeutschlands lässt Raum für Blick und Gedanken. Und am Geiseltalsee verbindet das MS Geiseltalsee Landschaft, Weinbau und Wandel – mit Erklärungen an Bord und Platz für eine Pause mit Aussicht.

Technische Wasserwelt in Sachsen-Anhalt

Wie Wasserstraßen gebaut, verbunden und gesteuert werden, lässt sich in Sachsen-Anhalt eindrucksvoll beobachten. Das Schiffshebewerk Rothensee bei Magdeburg ist ein technisches Meisterwerk: Mit einer riesigen Stahlkonstruktion hebt es Boote auf eine höhere Ebene – leise, präzise, kraftvoll. Gleich daneben liegt das Wasserstraßenkreuz Magdeburg: Dort führt ein gigantisches Trogbrückenbauwerk den Mittellandkanal über die Elbe. Auf mehreren Ebenen kreuzen sich Wasserwege wie Straßen, nur langsamer und mit mehr Raum. Auch die Verbindung zwischen Elbe-Havel-Kanal und Mittellandkanal zeigt, wie wichtig und lebendig die Binnenschifffahrt in der Region ist. Und südlich von Magdeburg, am Elberadweg, steht das Pretziener Wehr: Ein historisches Schutzbauwerk gegen Hochwasser, das noch immer funktioniert – seit über 140 Jahren. Ein Ort, an dem Technik, Landschaft und Verantwortung eng verbunden sind.

Steg mit Rettungsring in Seeburg

Angeln in Sachsen-Anhalt

Viele Gewässer in Sachsen-Anhalt eignen sich zum Angeln – ob am Flussufer, vom Boot aus oder an ruhigen Seen. Besonders beliebt ist das Fliegenfischen auf Bachforellen an der Bode, abseits des Trubels. Auch die Goitzsche bietet mit Hecht, Zander, Barsch und Waller beste Bedingungen. An den Talsperren im Harz – etwa bei Wendefurth oder an der Rappbodetalsperre – ist das Angeln inmitten stiller Waldlandschaften möglich. Wichtig: Bitte aktuelle Regelungen und Angelkarten beachten.

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