Ein Schwerpunkt der Modernisierung lag auf der barrierefreien Nutzung aller Angebote. In die Objektbeschreibungen flossen demnach nicht nur die neusten Forschungsergebnisse ein, sondern sie wurden mit hinterleuchteten Texttafeln auch barriereärmer gestaltet. Ein taktiles Leitsystem, erhabenere und kontrastreichere Innenbeschilderungen, ein für Rollstuhlfahrende angepasster Empfangstresen und viele weitere Erleichterungen schaffen damit einen Ort, an dem Alt und Jung, Familien, Kinder und Erwachsene, Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam Angebote wahrnehmen können, die so zu einem Erlebnis für Alle werden.
Ausblick: Outer-Space-Center entführt an einen neuen Lernort
Weitere Neuerungen entstehen bis zum Herbst 2023 im Außenbereich der Arche Nebra. Der Parkplatz unterhalb des Besucherzentrums erhält ein neues Service-Gebäude mit großflächigen Informationstafeln sowie fahrradfreundlichen Einrichtungen wie Ladestationen für E-Bikes oder Gepäckfächern.
Ganz besondere Blicke wird ein Outer-Space Lern- und Erlebnisort auf sich ziehen und die Entdecker- und Abenteuerlust bei Besucherinnen und Besuchern wecken. Das barrierefreie und begehbare UFO dient künftig als überdachter Versammlungsort, als externes Klassenzimmer für Schulprojekte, als Spiel- und Veranstaltungsort für Events aller Art.
Das Besucherzentrum am Fundort der Himmelsscheibe von Nebra
Um 1.600 v. Chr. vergruben Menschen der Bronzezeit die Himmelsscheibe von Nebra auf dem Mittelberg bei Wangen (Ortsteil von Nebra). Raubgräber entrissen den Schatz 3.600 Jahre später dem Boden. Seither erregte die Bronzescheibe mit Goldauflagen immer wieder große internationale Aufmerksamkeit. Sie gilt als Schlüsselfund der Archäologie, Astronomie und Religionsgeschichte. Aufgrund des weltweiten Interesses an der Himmelsscheibe und ihrem Fundort im südlichen Sachsen-Anhalt wurde 2007 ein multimediales Besucherzentrum am Mittelberg eröffnet – die Arche Nebra.
Das Besucherzentrum
Die Arche Nebra entführt in die faszinierende Welt der 3.600 Jahre alten Himmelsscheibe von Nebra – der ältesten bislang bekannten konkreten Darstellung des Kosmos weltweit. Nahe dem Fundort der einzigartigen Bronzescheibe verbindet das Besucherzentrum in einem abwechslungsreichen Zusammenspiel von wissenschaftlichen Informationen und lebendigen Inszenierungen Archäologie und Astronomie. Die Himmelsscheibe ist dabei ständig anwesend, auch wenn das Original abwesend ist – letzteres wird seit 2008 dauerhaft im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle präsentiert.
Herzstück der Arche Nebra ist das Planetarium mit einer 22-minütigen Show zur astronomischen Deutung der Himmelsscheibe. Unter der Planetariumskuppel wird das komplexe astronomische Wissen begreifbar, das auf der Himmelsscheibe verschlüsselt ist. Schon vor 3.600 Jahren ließen sich mit dieser „astronomischen Uhr“ Kalendertermine festlegen und der Sonnen- mit dem Mondkalender verbinden.
Die Dauerpräsentation des Hauses widmet sich der Geschichte – und den Geschichten – rund um die Himmelsscheibe. Neben einem schlaglichtartigen Einblick in die Kulturgeschichte der Region, von den ersten menschlichen Zeugnissen der Steinzeit bis in mittelalterliche Zeit, erfahren Besucherinnen und Besucher Wissenswertes über die frühe Bronzezeit – die Zeit der Himmelsscheibe. Die komplexen Vorgänge bei der Herstellung der Scheibe, mit all ihren Schritten und Veränderungsphasen, bis zu ihrer Niederlegung in die Erde werden in der Arche Nebra für jedermann anschaulich. Nicht fehlen darf die aufregende Geschichte ihrer Auffindung – ein echter Krimi: Zwei Raubgräber entdeckten die Bronzescheibe zusammen mit weiteren wertvollen Beifunden bereits 1999 und verkauften die Fundstücke illegal. Erst 2002 konnte die Himmelsscheibe in einer fingierten Ankaufssituation in einem Baseler Hotel sichergestellt werden. In der Arche Nebra erzählt ein Kasperltheater – mit einem kleinen Augenzwinkern – von dem großen „Theater um die Scheibe“. Vielfältige innovative Ideen sind darüber hinaus in der Präsentation zur Umsetzung gekommen: So geistern zum Beispiel virtuelle Figuren durch die Vitrinen und sprechen die Besucher mit Witz und Charme direkt an; eine 3D-Simulation zeigt die Himmelsscheibe ganz nah; Text- und Bildinformationen werden ergänzt durch Comicstrips und Cartoons; spielerische Elemente laden zum Anfassen und Mitmachen ein.
Der Aussichtsturm am Fundort
Etwa 3 km vom Besucherzentrum entfernt, mitten im Geo-Naturpark „Saale-Unstrut-Triasland“ gelegen, befindet sich der Fundort der Himmelsscheibe. Unweit der Fundstelle ist ein 30 m hoher und um 10° geneigter Turm auf die Fundstelle gerichtet – wie der Zeiger einer überdimensionalen Sonnenuhr. Ein vertikaler Schnitt teilt das Bauwerk und markiert die Sichtachse zum Harzmassiv. Das Mittelgebirge war ein wichtiger Orientierungspunkt für die Nutzer der Himmelsscheibe. Hinter dem Harz mit dem Brocken als höchstem Punkt ging die Sonne am längsten Tag des Jahres, zur Sommersonnenwende, unter. Durch entsprechende Ausrichtung ließ sich die Himmelsscheibe hier demnach als Sonnenkalender benutzen. Zur Zeit der Himmelsscheibe war der Mittelberg unbewaldet – heute ermöglicht der Aussichtsturm über die Baumkronen hinweg Ausblicke wie zur Bronzezeit. Darüber hinaus besteht durch den Aussichtsturm auch am Fuß des Mittelberges in der Arche Nebra eine Sichtverbindung mit dem Fundort.
Das „Himmelsauge“
Ein „Himmelsauge“ markiert den Fundort selbst. Es verbindet Himmel und Erde genau an der Stelle, wo 3.600 Jahre lang ein Bild des Himmels – die Himmelsscheibe – im Boden verborgen lag. Die leicht gekrümmte Scheibe aus poliertem Edelstahl dient als Himmelsspiegel und stellt so einen subtilen Zusammenhang zwischen dem Himmel und dem Fundort her.
Angebote
Jedes Jahr während der Sommermonate ist in der Arche Nebra zusätzlich zur Geschichte der Himmelsscheibe eine Sonderschau zu sehen. Die Sonderausstellungen befassen sich meist mit archäologischen Themen, können aber auch der Astronomie oder Naturthemen gewidmet sein. Führungen und Aktivangebote für verschiedene Alters- und Interessengruppen werden ganzjährig angeboten. Preise und Konditionen sowie Veranstaltungsangebote stehen immer aktuell auf der Website. Darüber hinaus vermietet das Besucherzentrum Räumlichkeiten für Tagungen, Kongresse, Firmenpräsentationen und private Feierlichkeiten. Standesamtliche Trauungen im Planetarium des Hauses sind ebenfalls möglich. Informationen unter: www.himmelsscheibe-erleben.de und Tel. +49(0)34461 25520.
Himmelswege
Die Arche Nebra ist Teil des Netzwerks „Himmelswege“, das archäoastronomisch bedeutsame Stätten in Sachsen-Anhalt miteinander verbindet. Weitere Standorte der Himmelswege sind das Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle, das rekonstruierte 7.000 Jahre alte Sonnenobservatorium in Goseck, ein jungsteinzeitliches Grab mit „Dolmengöttin“ in Langeneichstädt zwischen Halle und Nebra sowie seit 2016 das Ringheiligtum Pömmelte unweit von Magdeburg. Mehr Information unter www.himmelswege.de.
Aktuelles
Alle prüfrelevanten Bereiche erfüllen die Qualitätskriterien der Kennzeichnung „Barrierefreiheit geprüft – barrierefrei für Menschen mit Gehbehinderung und teilweise barrierefrei für Rollstuhlfahrer“.
Einige Hinweise zur Barrierefreiheit haben wir nachfolgend zusammengestellt. Detaillierte Angaben finden Sie im Prüfbericht.
Öffentliches WC für Menschen mit Behinderung im UG
Einige Hinweise zur Barrierefreiheit haben wir nachfolgend zusammengestellt. Detaillierte Angaben finden Sie im Prüfbericht.
Alle prüfrelevanten Bereiche erfüllen die Qualitätskriterien der Kennzeichnung „Barrierefreiheit geprüft – teilweise barrierefrei für Menschen mit Sehbehinderung“.
Einige Hinweise zur Barrierefreiheit haben wir nachfolgend zusammengestellt. Detaillierte Angaben finden Sie im Prüfbericht.
Einige Hinweise zur Barrierefreiheit haben wir nachfolgend zusammengestellt. Detaillierte Angaben finden Sie im Prüfbericht.
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