Sachsen-Anhalt und UNESCO-Welterbe, das gehört zusammen wie Luther und Wittenberg, Gropius und Bauhaus, Quedlinburg und Fachwerk. Weltbekannte Kunstwerke und einmalige Landschaften prägen das Land mit der höchsten Dichte an UNESCO-Welterbestätten in Deutschland. Grenzen jeder Art zu überwinden, gehört zur Geschichte. Grenzenlos und barrierefrei zu reisen, zur Gegenwart.
Fünf Einträge im UNESCO-Welterbe-Verzeichnis: Damit belegt Sachsen-Anhalt einen Spitzenplatz unter allen Bundesländern. Die Luthergedenkstätten in Wittenberg und Eisleben, das Gartenreich Dessau-Wörlitz, Quedlinburgs Stiftskirche, Schloss und Altstadt sowie das Bauhaus in Dessau und der Naumburger Dom – das sind die Ziele für alle, die „Welterbe“ live sehen möchten. Das Weltkulturerbe für alle und ohne Barrieren erlebbar zu machen, dafür setzen sich in Sachsen-Anhalt zahlreiche Akteure ein.
Die Welterbe-Standorte engagieren sich, barrierefreies Entdecken zu ermöglichen. In der Welterbestadt Quedlinburg prüfen Behindertenvertreter mit dem Oberbürgermeister seit Jahren die mittelalterliche Fachwerkstadt, identifizieren Probleme und zeichnen Geschäfte, die beispielhaft behindertenfreundlich sind, mit dem Logo „barrierefreier“ Zugang“ aus. Zudem hat die Welterbestadt Quedlinburg einige rollstuhlgerechte Angebote. Die „Lyonel-Feininger-Galerie“ ist für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen fast vollständig begeh- und befahrbar. Restaurants und Cafés beweisen, dass sie Wert auf Barrierefreiheit legen. Die Quedlinburg-Tourismus-Marketing GmbH bietet Angebote und Tipps für Menschen mit Handicaps an. Auch hier wurde bei der Gestaltung auf Barrierefreiheit geachtet.
Die Lutherstädte Wittenberg und Eisleben, deren Luthergedenkstätten zum Welterbe gehören, räumen Barrieren aus dem Weg. In direkter Nähe der Sehenswürdigkeiten befinden sich in der Lutherstadt Wittenberg zahlreiche behindertengerechte Parkplätze. Viele Sehenswürdigkeiten sind barrierefrei erreichbar und werden in einfacher Sprache erklärt. Für sehbehinderte und blinde Besucher gibt es ein Informations- und Leitsystem. Sehenswürdigkeiten sind durch Infostelen beschrieben, an denen sich ertastbare QR-Codes befinden, die mit einer Audiodatei unterlegt sind. Die meisten touristischen Ziele, darunter das Welterbe-Lutherhaus, sind für Rollstuhlfahrer barrierefrei erreichbar. Die Tourist-Informationen am Schlossplatz 2 und im Stadthaus in der Mauerstraße 18 bündeln alle Angebote, auch die für Reisende mit Handicaps. Auf der Route „Eisleben erkunden“ kann man die zweite Lutherstadt barrierefrei entdecken. Tipps dazu geben der kostenlose thematische Stadtplan und das Team der Tourist-Information am Markt 22 in der Nähe von Luthers Sterbehaus – natürlich mit barrierefreiem Eingang, wie ihn auch Luthers Geburts- und Sterbehaus haben.
Im Gartenreich Dessau-Wörlitz können mobilitätseingeschränkte Reisende das Weltkulturerbe – zu dem der Wörlitzer Park, die Stadt, Park und Schloss Oranienbaum, der Landschaftsgarten Großkühnau und die Schlösser Georgium, Luisium und Mosigkau sowie deren Parks gehören – auf einigen Wegen erkunden. Gut zu wissen: Das Wörlitzer Schloss ist an der Seeseite mit einem Treppenlift ausgestattet, der das Erdgeschoss erreichbar macht, und die „Welterbe-Buslinie“ verbindet die UNESCO-Welterbestätten Lutherstadt Wittenberg, Wörlitz und Dessau-Roßlau. In der Dessau-Wörlitzer Eisenbahn ist viel Platz für Reisende, die auf dem Weg zu den Sehenswürdigkeiten der Region sind.
In den historischen Bauhausbauten in Dessau, die seit 1996 zum UNESCO-Welterbe zählen, ist der Besucherservice auf zielgerichtete Beratung und individuelle Planungen für mobilitätseingeschränkte Reisende eingestellt (besuch@bauhaus-dessau.de, Telefon: 0340/65 08-251). Die Dessauer Verkehrsbetriebe bieten allen Besuchern zudem einen „Bauhaus Bus, Linie 10“ an. Die Neuen Meisterhäuser sind barrierefrei zu erreichen und verfügen über Lastenaufzüge und die Siedlung Dessau-Törten kann ebenfalls gut besichtigt werden. In allen Bauhausbauten ist der Zugang mit Blindenführ- und Assistenzhunden möglich.
Noch ganz frisch zum sachsen-anhaltischen Welterbe gehört der Naumburger Dom. Er wurde als einzigartiges Zeugnis der mittelalterlichen Architektur und Kunst des 13. Jahrhunderts im Jahr 2018 in die UNESCO-Welterbeliste eingeschrieben. Die touristische Ausrichtung ist ganz im Hier und Jetzt angesiedelt. Dazu gehört, dass sich der Dom mit anschließendem Domschatz und Domgarten 2018 nach den Richtlinien des deutschlandweit einheitlichen Kennzeichnungssystems „Reisen für Alle“ prüfen und zertifizieren ließ. Es gibt ein Führungsangebot in leichter Sprache. Der Dom ist weitestgehend barrierefrei zu erschließen. Rampen erleichtern den Zugang in die Kathedrale. Der Domschatz im romanischen Gewölbe ist mit einem Aufzug erreichbar. Dieser ermöglicht zugleich den Besuch der Ausstellung „Weg und Werke des Naumburger Meisters“ und zur Domstiftsbibliothek. Im Domgarten ist das Wegenetz so angelegt, dass fast alle Bereiche zugänglich sind.
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