Das ist Sachsen-Anhalt

Ein Land mit Geschichte und Geschichten. Von starken Kaisern, modernen Ideen und weiten Horizonten.

Sachsen-Anhalt – mittendrin in Deutschland, geprägt vom Brocken im Nationalpark Harz und weiten Landschaften, Städten im Wandel der Zeit und Wegen, die Zeit lassen. 

Rund 2,2 Millionen Menschen leben in unserem schönen Bundesland: in Magdeburg, Halle (Saale), Dessau-Roßlau – und in vielen kleineren Orten zwischen Harz und Elbe, wo der Takt oft noch ein anderer ist. 

Sachsen-Anhalt ist Kernland deutscher Geschichte: im Mittelalter strahlte der Dreiklang Byzanz-Rom-Magdeburg. Die Reformation nahm hier ihren Anfang. Sechs UNESCO-Welterbestätten erzählen von geistigem, künstlerischem und baulichem Erbe.

Wusstest du schon?

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Höhenmeter

misst der Brocken, der höchste Berg Norddeutschlands.

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Jahre

alt ist die Himmelsscheibe von Nebra, die erste Darstellung des Kosmos.

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Fachwerkhäuser

zählt die UNESCO-Welterbestadt Quedlinburg im Harz.

Was Sachsen-Anhalt besonders macht

Außenansicht Gotisches Haus im Wörlitzer Park

Weltrekord in Stein, Schrift und Stil

Sachsen-Anhalt hat die höchste Dichte an UNESCO-Welterbestätten in Deutschland – gemessen an der Anzahl der Stätten pro Quadratkilometer. Fünf bedeutende Kulturlandschaften und Monumente zählen dazu: das Bauhaus in Dessau, die Luthergedenkstätten in Eisleben und Wittenberg, der Naumburger Dom, die Altstadt von Quedlinburg und das Gartenreich Dessau-Wörlitz. Ergänzt wird das Erbe durch die Himmelsscheibe von Nebra – seit 2013 UNESCO-Weltdokumentenerbe und die älteste konkrete Himmelsdarstellung der Menschheit.

Zum Welterbe in Sachsen-Anhalt

Die „Größte unter den Kleinen“

Die Harzer Schmalspurbahnen fahren auf 140 Kilometern durch Wälder, Moore und Dörfer – größtenteils dampfbetrieben. Sie gelten als „die Größte unter den Kleinen“: ein ungewöhnlich umfangreiches Netz für Schmalspurbahnen in Europa und das Längste in Deutschland. Rund eine Million Fahrgäste steigen jährlich ein. Besonders eindrucksvoll ist die Fahrt mit der Brockenbahn: Seit 1992 dampfen die kräftigen Lokomotiven mit rund 700 PS mehrmals täglich auf den legendären Gipfel – ohne Zahnräder, allein durch Reibung. Das steilste Streckenstück ab dem Bahnhof Drei-Annen-Hohne überwinden sie in etwa 50 Minuten – langsam, gleichmäßig, mit schnaufendem Atem.

Zu den Harzer Schmalspurbahnen

Bahnhof Drei Annen Hohne mit Harzer Schmalspurbahn
Außenansicht Romanische Kirche St. Stephani Bernburg

Romanik am Wegesrand

88 romanische Bauwerke in 73 Orten sind durch die Straße der Romanik verbunden – eine Route, die sich wie eine Acht durch ganz Sachsen-Anhalt zieht. Kein anderes Bundesland zeigt diese Dichte an erhaltenen, mittelalterlichen Bauwerken. Dazu zählen bedeutende Orte wie der Dom zu Halberstadt mit seinem kostbaren Kirchenschatz, das Kloster Jerichow als früher Backsteinbau oder die Stiftskirche in Quedlinburg mit der Grablege ottonischer Könige. 

Zur Straße der Romanik

Unerwartete Rekorde mit Geschichte

Manche Rekorde aus Sachsen-Anhalt wirken auf den ersten Blick kurios – doch sie erzählen Geschichten. Zum Beispiel die von Otto von Guericke: 1654 führte er in Magdeburg ein Experiment vor, das heute weltweit bekannt ist. Zwei Halbkugeln, aus denen die Luft entfernt wurde, hielten so fest zusammen, dass 16 Pferde sie nicht auseinanderziehen konnten. Dieses Bild wurde sinnbildlich für die Kraft des Vakuums – und fand später sogar Eingang ins Logo der Jeansmarke Levi’s: Zwei Pferde, die versuchen eine Jeans zu zerreißen. Auch andere Superlative erzählen von Fantasie, Eigenwilligkeit oder Pioniergeist:

Gut zu wissen

  • Der Halberstädter Domschatz gilt als der besterhaltene mittelalterliche Kirchenschatz Europas außerhalb des Vatikans – mit Textilien, Goldschmiedekunst und Reliquien, die über Jahrhunderte hinweg bewahrt wurden.
  • Im Barockgarten von Altjeßnitz liegt der größte barocke Irrgarten Deutschlands – mit 2.000 Buchsbäumchen und einem Wegenetz aus dem 18. Jahrhundert. Wer ihn durchschreitet, erlebt Geometrie als Spiel.
  • Walt Disney ließ sich für seine Figur der bösen Stiefmutter in Schneewittchen von der Uta-Figur im Naumburger Dom inspirieren – ihr Blick, ihr Faltenwurf, ihre Präsenz fanden Eingang in die Filmgeschichte.
  • An der Rappbodetalsperre überspannt eine der längsten Fußgängerhängebrücken der Welt das Tal: die Titan RT – 458 Meter lang, 100 Meter über dem Grund.
  • In Sangerhausen beherbergt das Europa-Rosarium die größte Rosensammlung der Welt.
  • In Stendal steht das höchste Trojanische Pferd der Welt auf dem Gelände des Winckelmann-Museums – 15 Meter hoch, aus Holz gebaut, begehbar.
  • In Schwaneberg blüht eines der größten Tulpenfelder Deutschlands.
  • Gardelegen in der Altmark ist – nach Berlin und Hamburg – flächenmäßig die drittgrößte Stadt Deutschlands. Mit 632 Quadratkilometern gehört sie zu den stillen Superlativen: viel Landschaft, viel Raum, viel Zeit.
River Night im Biergarten des Mückenwirts in Magdeburg

Sachsen-Anhalt? Find ich jut!

Wie Sachsen-Anhalt spricht

Das Land spricht viele Dialekte. Eine sprachliche Grenze, die sogenannte „Ik-ich-Linie“, verläuft quer durchs Land – sie markiert den historischen Übergang vom Niederdeutschen zum Mitteldeutschen. Heute ist sie vor allem sprachgeschichtlich interessant: Dialekte vermischen sich, vieles klingt angeglichen. Doch wer genau hinhört, erkennt Unterschiede – in Wortwahl, Klang und Rhythmus. In der Altmark klingt es anders als im Harz oder im Mansfelder Land.

Bördeplatt, Harzer Platt oder der Mansfelder Dialekt: In manchen Orten wird noch so gesprochen, wie es die Großeltern gelernt haben. Besonders im ländlichen Raum klingen die alten Formen nach – beim Einkaufen, auf dem Wochenmarkt oder am Gartenzaun. Bekannte Beispiele stammen auch aus der Popkultur: Das Comedy-Duo Elsterglanz etwa bringt den Mansfelder Tonfall auf die Bühne – derb, direkt, unverstellt.

Jeet nich, jibs nich!

Wie jehts n Meine/Meinor?

Menschen, die Geschichte gemacht haben

Vom Reformator bis zum Reichskanzler – Sachsen-Anhalt hat Persönlichkeiten hervorgebracht, die über Jahrhunderte hinweg Denken, Macht und Kultur geprägt haben. Ihre Spuren finden sich in Kirchen, Städten und Geschichten – und manchmal auch im Alltag.