Er sei ein „Meisterwerk menschlicher Schöpferkraft“, so begründete das UNESCO-Welterbekomitee 2018 seine Entscheidung, den Dom St. Peter und Paul zu Naumburg in die Weltkulturerbeliste aufzunehmen. Als eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler des Hochmittelalters ist der spätromanisch-frühgotische Dom ein Besuchermagnet. Beindruckend sind die beiden Lettner, die die Chöre räumlich vom Kirchenschiff trennen. Die größte Anziehungskraft aber üben die zwölf Stifterfiguren aus. Mit ihrer Lebendigkeit und Ausdrucksstärke ziehen sie jeden Besucher in ihren Bann, insbesondere die Figur Uta, die als Sinnbild der „schönsten Frau des Mittelalters“ gilt. Entworfen wurden die Stifterfiguren vom Naumburger Meister, der auch an den Kathedralen im französischen Amiens und Reims mitgewirkt hat.
Unbedingt empfehlenswert ist es, an einer Führung durch den Dom teilzunehmen und sich das Domschatzgewölbe mit seinen sakralen Kostbarkeiten anzuschauen. Um die 30 Schätze, darunter die anmutige Maria Magdalena von Lucas Cranach d. Ä., die Naumburger Pietà und die Johannesschale lassen sich hier bewundern. Für einen individuellen Rundgang durch den Dom können Besucher auch einen Audio-Guide nutzen, der am Eingang erhältlich ist. Eine Ausstellung über den Schaffensweg des Naumburger Meisters und aktuelle Sonderausstellungen stellen weitere Bezüge zur Geschichte und den Kunstschätzen des Welterbes her. Wer anschließend ein bisschen frische Luft und ein wenig Ruhe braucht, kann sich in den Naumburger Domgarten zurückziehen.
Für Kinder und Jugendliche wird ein speziell auf sie abgestimmtes Programm angeboten, das sie in die faszinierende Welt der Bauhütten des 13. Jahrhunderts einführt: die KinderDomBauhütte. Dabei schlüpfen die jungen Leute selbst in die Rolle eines Steinmetzen, Glasers oder Baumeisters und begeben sich auf eine spannende Spurensuche in der UNESCO-Welterbestätte. Jedes Projekt beinhaltet eine inhaltlich abgestimmte Erkundung des Naumburger Doms sowie einen kreativen Part in der KinderDomBauhütte, wobei auch Werkstücke angefertigt werden können.
Es empfiehlt sich auch, länger einen Tag in Naumburg zu bleiben. Der Naumburger Dom ist das Herzstück der besonderen Kulturlandschaft Saale-Unstrut. Nirgendwo sonst auf der Welt gibt es auf engstem Raum eine so hohe Dichte an Burgen, Schlössern, Domen und Klöstern aus der Zeit des Hochmittelalters. Die historischen Bauten präsentieren sich inmitten einer reizvollen Landschaft aus Terrassen-Weinbergen und idyllischen Flusstälern, die auch viele Wanderer, Radfahrer und Paddelboot-Liebhaber anlockt. Nach einer Tour kann man bei einem Winzer einkehren und sich bei einer Weinverkostung von der hervorragenden Qualität des hier angebauten Saale-Unstrut Weins überzeugen. „Toskana des Nordens“ hatte der Jugendstil-Künstler Max Klinger die Saale-Unstrut-Region einst genannt. Ein Überblick über die Reiseangebote, Übernachtungsmöglichkeiten und die Gastronomie in Naumburg und der Saale-Unstrut-Region ist auf der Website der Stadt Naumburg zu finden.
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